5 Tipps für den erfolgreichen Probearbeitstag
Im Bewerbungsverfahren markiert ein Probearbeitstag den ultimativen Eignungstest. Jetzt gilt es, den zukünftigen Arbeitgeber von Deinen Qualitäten zu überzeugen. Hierzu zählen nicht nur fachliche, sondern auch soziale Kompetenzen. Wir haben fünf Tipps, mit denen Du als Mitarbeiter auf Probe glänzt.
Bewerbungsprozesse sind nicht selten langwierig und nervenaufreibend: Auf die schriftliche Bewerbung folgen ein oder mehrere Vorstellungsgespräche, immer häufiger greifen Personaler auch auf zusätzliche Assessment-Methoden zurück. Eine gängige Form, um Bewerber auf ihre Eignung zu prüfen, ist die Einladung zum Probearbeiten.
Die gute Nachricht vorweg: Mit einem Probearbeitstag hast Du es nachweislich in die engere Auswahl geschafft und reelle Chancen auf den Job. Jetzt heißt es, auch diese letzte Hürde zu nehmen und in der Dir zur Verfügung stehenden Zeit die bestmögliche Figur abzugeben. Leichter gesagt als getan, schließlich befindest Du Dich beim Probearbeiten in einer außergewöhnlichen Situation: In fremder Umgebung musst Du Deine Rolle irgendwo zwischen Besucher und Mitarbeiter nicht nur finden, sondern auch ausfüllen. Damit Dir dies gelingt, haben wir hier fünf Tipps für einen erfolgreichen Probearbeitstag!
1. Wissen, was Dich erwartet
Im Unterschied zur Probezeit begründet das Probearbeiten kein Arbeitsverhältnis. Um Verwechslungen vorzubeugen, sprechen Arbeitsrechtler deshalb auch von einem sogenannten „Einfühlungsverhältnis“. Der Name ist Programm, denn im Betriebsalltag gehen Bewerber und Arbeitgeber wesentlich intensiver auf Tuchfühlung als im bisherigen Bewerbungsverfahren.
Gleichzeitig bedeutet die unverbindliche Vereinbarung zur Probearbeit, dass Du währenddessen, wenn überhaupt, nur kleinere Aufgaben verrichten darfst. Denn streng genommen darfst Du als Bewerber keine Tätigkeiten ausüben, für die etwa andere Mitarbeiter entlohnt werden, alles andere grenzt an Ausbeutung.
Apropos Lohn: Weil Zeit bekanntlich Geld ist, kann Dein Arbeitgeber Dir für das Probearbeiten eine Aufwandsentschädigung zahlen. Je nachdem, wie sehr Du an der Stelle interessiert bist, solltest Du dies als Bewerber allerdings nicht zu aggressiv einfordern. Vielleicht einigt Ihr Euch stattdessen auf eine Erstattung der anfallenden Fahrt- oder Reisekosten.
Dich erwartet also kein gewöhnlicher Arbeitstag, sondern eine betreute Führung durch das Unternehmen und Deinen Aufgabenbereich. Dabei kannst und solltest Du Deinen zukünftigen Kollegen aufmerksam über die Schultern gucken – und punktuell auch aktiv mitarbeiten. Bereite Dich vor, in dem Du Dein Wissen über den Arbeitgeber und die zu besetzende Stelle auffrischst und reflektierst.
2. Tritt selbstbewusst auf, aber übe Dich in Zurückhaltung
Natürlich willst Du jede Chance nutzen, um den potentiellen Arbeitgeber von Deiner Motivation und Deiner fachlichen Eignung zu überzeugen. Dennoch solltest Du Dich zunächst in Zurückhaltung üben, anstatt im Übereifer ständig krampfhaft vorzupreschen. Höre aufmerksam zu, beobachte Deine Umgebung genau und warte auf die richtige Gelegenheit, um Eigeninitiative zu zeigen. Schnelles Auffassungsvermögen und die Fähigkeit, mitzudenken demonstrierst Du in der Zwischenzeit durch überlegte Fragen.
Im Bemühen, Fachwissen und Berufserfahrung unter Beweis zu stellen, wanderst Du stets auf schmalem Grat. Auf keinen Fall sollten derartige Einwürfe besserwisserisch wirken, auch mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen solltest Du Dich am Probearbeitstag tunlichst zurückhalten. Das bedeutet nicht, dass Du Dinge nicht hinterfragen kannst, solange Du dies als Neugier oder aufrichtiges Interesse kenntlich machst. Umgekehrt solltest Du aber auch nicht zu sehr in der Passivität verharren, ansonsten riskierst Du, als schüchtern oder unterwürfig wahrgenommen zu werden.
3. Soft skills, hard value
Neben Deiner fachlichen Eignung will sich Dein Arbeitgeber vor allem auch ein Bild von Deinen sozialen Kompetenzen verschaffen. Bestünden noch grundsätzliche Zweifel hinsichtlich Deiner Qualifikation, wärst Du im Laufe des Bewerbungsprozesses bereits aufgeflogen. Beim Probearbeiten geht es vielmehr darum, wie Du Dich im unmittelbaren Kontext präsentierst, inwieweit Du mit dem restlichen Team kompatibel bist, und wie Du gegebenenfalls mit Kunden interagierst.
Pünktlichkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild sind selbstverständlicher Bestandteil professioneller Umgangsformen. Eine gewisse Anspannung lässt sich angesichts der ausgedehnten Bewerbungssituation kaum vermeiden. Trotzdem bist Du gut beraten, Deine Nervosität möglichst an der Eingangstür zu lassen. Versuche auszublenden, dass Du unter Beobachtung stehst, um nicht zu versteift zu agieren.
Tritt höflich, offen und zugewandt auf. Versuche, zügig ein Gespür für die Arbeitsatmosphäre zu entwickeln und Dein Verhalten entsprechend anzupassen. Toll, wenn Du auf Anhieb mit einem Mitarbeiter auf einer Wellenlänge liegst – aber nimm Deine Deckung nicht allzu leichtfertig herunter. Sei kommunikativ, aber respektiere gleichzeitig, dass Deine Anwesenheit für die übrigen Mitarbeiter mitunter zusätzlichen Aufwand bedeutet. Mache Dich nicht unbeliebt, indem Du andere ablenkst oder die Kaffeeküche plündern.
4. Arbeite sorgfältig und gewissenhaft
Sobald Deine aktive Mitarbeit gefragt ist oder Du selbstständig mit einer Aufgabe betraut wirst, geht es ans Eingemachte: Jetzt hast Du die Chance, Taten sprechen zu lassen! Um nicht dem vermeintlichen Leistungsdruck zu erliegen, ist entscheidend, dass Du Dir die nötige Zeit nimmst, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Du überzeugst mit Sorgfalt mehr als mit Tempo, auch unter Beobachtung. Schnelligkeit ist nicht gleich Effizienz!
Vergewissere Dich, dass Du die Aufgabe vollständig erfasst hast und stelle im Zweifel Rückfragen. Lass Dich nicht aus der Ruhe bringen und besinne Dich auf Deine fachlichen Fähigkeiten. Eine gewisse berufliche Routine ist an dieser Stelle enorm hilfreich; Du pokerst hoch, wenn Du eine besonders kreative oder originelle Lösung anstrebst. Grundsätzlich ist dies nicht der Moment für Experimente.
Bitte um ein Feedback, falls Du keine unmittelbare Rückmeldung erhältst. Das gilt im Übrigen auch für das Probearbeiten insgesamt: Denn entsprechende Hinweise sind unabhängig des Ausgangs einer spezifischen
Bewerbung äußerst wertvoll.
5. Fühle Deinem Arbeitgeber auf den Zahn – und Dir selbst!
Die bisherigen Tipps zielen allesamt darauf ab, Dich als Bewerber im bestmöglichen Licht zu präsentieren. Umgekehrt hast Du im Rahmen einer Probearbeit die Gelegenheit, einen authentischen Eindruck Deines potentiell zukünftigen Arbeitgebers zu gewinnen. Nimm Dir im Nachhinein deshalb die Zeit, das Erlebte kritisch zu reflektieren. Decken sich Deine ursprünglichen Erwartungen mit Deiner jetzigen Wahrnehmung? Wie hast Du die Arbeitsatmosphäre empfunden? Wie wirkten die Kollegen auf Dich?
Zwar handelt es sich nur um eine Momentaufnahme, dennoch solltest Du etwaige Bedenken ernst nehmen. Wenn Du schon innerhalb eines kurzen Zeitraums Unbehagen verspürst, stimmt dies nicht gerade zuversichtlich für ein längerfristiges Arbeitsverhältnis. Dabei müssen mögliche Zweifel nicht zwangsläufig auf Seiten des Arbeitgebers verortet sein. Eventuell bemerkst Du erst über die praktische Erfahrung, dass der Job aus verschiedensten Gründen doch nicht der Richtige für Dich ist? So kannst Du jeden Probearbeitstag immer auch nutzen, um Dich in unterschiedlichen Kontexten besser kennenzulernen und so Dein berufliches Profil weiter schärfen.
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